Mit einer Beat-orientierten und Sample-basierten Arbeitsweise ist um die Akai MPC Groove-Sampler eine feste Community gewachsen. Das Einspielen über die stilprägenden 4x4-Pads, mit denen Drums und Samples getriggert werden, hat eine eigene Ästhetik hervorgebracht, die vor allem im Hip-Hop-Lager viele Anhänger hat. Mit der MPC Key 37 hat Akai das Konzept um ein Keyboard und integrierte Plugin-Instrumente erweitert. Damit spricht Akai einen größeren Kreis an Musikern an, die typische MPC-Grooves mit eigenen Melodien, Harmonien und vielfältigen Sounds kombinieren und parallel dazu Vocals und Instrumente in der Workstation aufnehmen möchten. Wie alle MPCs kann auch die Keyboard-Version externe Geräte ansteuern und größere Setups verwalten. Insbesondere seit der MPC3-Software ist sie zu einer echten Groove-Zentrale für das Produzieren ohne DAW geworden.
Die Akai MPC Key 37 besitzt zum Einspielen von Instrumenten eine anschlagdynamische 37er-Tastatur sowie 16 dynamische Pads zum Triggern von Drums und anderen Samples. Mit 2GB RAM, Quad-Prozessor, WLAN und Bluetooth ist das Keyboard leistungsfähig ausgestattet. Die ab Werk installierten Plugins stellen ein großes Spektrum an Instrumenten, Synthesizern und Drums bereit. Weitere Plugins und Sample-Packs lassen sich direkt über das Gerät installieren. Die Sounds können intern gemischt und mit Effekten bearbeitet werden. Die Workstation besitzt ein Audiointerface mit zwei hochwertigen Mic-/Preamps, worüber Samples, aber auch komplette Vocal- und Instrumenten-Parts aufgenommen werden können. Diese lassen sich als Audio-Tracks neben den MIDI-Spuren des Sequenzers für komplette (Vor)-Produktionen arrangieren. Über die USB-, MIDI- und CV/Gate-Anschlüsse ist es möglich, externe Geräte anzubinden.
Ob man die Arbeitsweise am Rechner oder mit Hardware bevorzugt, ist keine Frage von "besser" oder "schlechter", sondern eine persönliche Entscheidung. Sampling-Grooveboxen wie die MPC haben sich wegen ihres Beat-orientierten Workflows vor allem im Hip-Hop-Lager etabliert. Für Musikstile, die mehr melodiöse Bestandteile und ein harmonisches Gefüge haben, ist die Akai MPC Key 37 mit dem Keyboard und den Plugin-Instrumenten deutlich flexibler aufgestellt, womit die "DAW-less"-Produktionsweise auch für anspruchsvollen R&B, progressiven Pop, Vocal-House oder treibenden Drum'n'Bass besser zugänglich wird. Ohne Bildschirm und Maus kann man sich ganz auf Hände, Gehör und Gefühl verlassen. Trotzdem hat man, vor allem seit der MPC3-Software, alle Werkzeuge und Optionen für moderne Musikproduktionen parat, die einer DAW ebenbürtig sind.
Die Marke Akai Professional hat ihren Ursprung im japanischen Traditionsunternehmen Akai, das zum Zeitpunkt seiner Gründung 1929 zunächst Elektromotoren und etwas später auch Tonbandgeräte und Hi-Fi-Produkte herstellte. Spätestens seit 1988 steht der Name Akai schließlich aber auch für Hip-Hop wie kaum ein anderer. Mit der Entwicklung des ersten MIDI-Production-Centers, oder kurz MPC, das in Zusammenarbeit mit Roger Linn entstand, gelang Akai ein legendärer Wurf: Das MPC prägt den Sound von Hip-Hop- und Elektromusik noch bis heute maßgeblich. Bekannte Nutzer der MPC-Reihe sind u. a. DJ Shadow, Eminem und Kanye West. Heute ist Akai bekannt für seine robusten und vielseitigen USB-MIDI-Controller, zu denen nicht zuletzt die langlebige APC-Reihe von Ableton-Controllern gehört.
Die Akai MPC Key 37 ist mit Sampler, Sequenzer und Plugins bereits umfassend ausgestattet. Trotzdem lässt sich das Gerät mit externem Equipment erweitern. Als Zentrale eines Setups können via USB bis zu 32 MIDI-Geräte angesteuert werden. Passend dazu ist eine Erweiterung der Audioeingänge mit einem Class-Compliant-Audio-Interface möglich. Ebenso können analoge Synthesizer und Modularsysteme über die acht konfigurierbaren CV/Gate-Buchsen angesteuert werden. Über diese kann man beispielsweise Sounds aufnehmen und im Sampler weiterbearbeiten. Sequenzen lassen sich synchronisieren und dann als Audiospur aufzeichnen. Für große Projekte kann die MPC Key 37 über die mitgelieferte MPC2 Software verbunden werden. So lassen sich noch mehr Spuren sowie zusätzliche VST/AU-Plugins nutzen und das Keyboard in die Software integrieren. Alternativ kann MPC2 wiederum in einer DAW als Plugin verwendet werden.